Was die moderne Forschung derzeit über unseren Bauch heraus findet, ist erstaunlich – Erkenntnisse aus 5.000 Jahren Naturmedizin werden bestätigt!
Enterisches Nervensystem
Synonyme: ENS, intramurales System, enterales Nervensystem, Darmnervensystem, Eingeweidenervensystem, „Bauchgehirn“
Englisch: enteric nervous system
1 Definition
Das Enterische Nervensystem, das im Englischen auch treffend als „second brain“ oder „abdominal brain“ bezeichnet wird, ist ein komplexes Geflecht aus Nervenzellen, das nahezu den gesamten Gastrointestinaltrakt durchzieht. Die Zahl der Neuronen entspricht etwa der des Rückenmarks.
2 Hintergrund
Das ENS hat einen starken Einfluss auf den Verdauungsprozess. Es reguliert unter anderem:
- die Darmmotilität
- den mit Sekretion und Absorption verbundenen Ionentransport
- den gastrointestinalen Blutfluss
Die Hauptkomponenten des ENS sind zwei Nervengeflechte, die in die Darmwand eingebettet sind:
- den Plexus myentericus („Auerbach-Plexus“) zwischen Ring- und Längsmuskelschicht
- den Plexus submucosus („Meissner-Plexus“) in der Submukosa
Daneben gibt es noch weitere kleinere Plexus des ENS direkt unterhalb der Serosa, innerhalb der Ringmuskulatur und in der Mukosa selbst. Die Nervenfasern kooperieren in der glatten Muskulatur mit funktionellen Synzytien (SIP-Synzytien), welche die Muskelaktivität durch Umgebungsinformationen modifizieren.
Das enterische Nervensystem wird durch den Parasympathikus (steigert Motilität und Sekretion) und den Sympathikus (senkt Motilität und Sekretion) beeinflusst.